Volkstheater Rostock – Sultan und Kotzbrocken

Eine typische Kinderbuchautorin ist Claudia Schreiber nicht, Bücher wie Heimische Frauenarten oder Heimische Männerarten weisen auf eine Vorliebe der Autorin für Satire hin. So ist es leicht verständlich, dass sie die Handlung ihres im Jahre 2004 erschienenen ersten Kinderbuchs Sultan und Kotzbrocken als schön fröhlich bis albern beschreibt. An dem von Sybille Hein illustrierten Kinderbuch haben anscheinend nicht nur Kinder Gefallen gefunden, sondern auch Jörg Hückler und Rüdiger Pape, welche aus der Geschichte des Kinderbuches ein Theaterstück gemacht haben. Sultan und Kotzbrocken entführt die Kinder in eine orientalische Welt voller Luxus und Annehmlichkeiten. Auf einem riesigen Kissenberg hat es sich der kleine Sultan bequem gemacht. In seiner Position als absoluter Herrscher muss er den ganzen Tag nichts anderes tun außer Faulenzen, was aber von gelegentlichen Hochzeiten unterbrochen wird. Inzwischen sind es an die hundert Frauen geworden, die in seinem Harem leben und ihn verwöhnen.

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Aber ihm ist beim Nichtstun aber auch langweilig, da kommt ihm ein Diener gerade recht, für den er nur den Namen Kotzbrocken übrig hat. Dieser Diener zeigt ihm nach und nach auf, dass die Welt nicht nur aus Nichtstun besteht. Nach einigen Lektionen über selbstständiges Handeln, so soll sich ein selbstgenommenes Bad als großer Spaß für den Sultan herausstellen, bekommt dieser aber auch Lektionen im Benehmen und Respekt gegenüber anderen Leuten. Mit dieser Geschichte behandelt die Autorin Claudia Schreiber einige Probleme, mit denen die kleinen Kinder irgendwann selbst konfrontier werden, auf eine sehr humorvolle Art und Weise. Irgendwann ist nämlich der Zeitpunkt gekommen, an dem die in den ersten Lebensjahren von vorne und hinten bemutterten Kinder lernen müssen, immer mehr und mehr selbstständiger zu werden. Mit der Figur das Sultan, der gewisse Eigenschaften und Verhaltensweisen der Kinder besitzt, können diese sich identifizieren und die Lehren, die ihm sein an Lebenserfahrung überlegener Diener beibringt, spielerisch auch auf sich beziehen.

In der die Rolle des jungen Sultan wird der Schauspieler David Schirmer zu sehen sein, der seit dieser Spielzeit zum im Schauspielensemble des Volkstheaters gehört, seinen Diener Kotzbrocken wiederum spielt Dirk Donat, der schon seit 1984 beim Volkstheater Rostock engagiert ist. Wer kurzfristig noch bei der Premiere am 24. Januar im Ateliertheater dabei sein möchte, hat leider Pech, denn diese ist leider schon ausverkauft. Dafür gibt es für die anderen Vorstellungen noch einige Karten. Die nächste Vorstellung ist übrigens schon am Sonntagvormittag um 11:00 Uhr.

Premiere
24. Januar 2013
10:00 Uhr
Ateliertheater