Kulturhistorisches Museum – Für den Kaiser an die Front – Rostocker und Mecklenburger im Ersten Weltkrieg

Kulturhistorisches Museum Rostock
Kulturhistorisches Museum Rostock

Obwohl die Not in den Schützengräben zweifelsfrei am größten war, litt auch die weit von der Front entfernte Zivilbevölkerung an den Kriegswirren des Erste Weltkrieges, denn schließlich fokussierte die kaiserliche Regierung ihr Handeln auf die Sicherstellung der Kampfbereitschaft, so dass alles was nur irgendwie für die Kriegsführung benötigt wurde, an die Front transportiert wurde. So kam es nicht nur zu Engpässen bei Waren des täglichen Bedarfs und Rohstoffen für die Fabriken, auch die Lebensmittel verknappten sich, so dass es zu Hunger und Elend in der Bevölkerung kam. Der Unmut in der Bevölkerung wuchs, Streiks wurden ausgerufen, auch ein Soldatenrat gründete sich auch in Rostock. Das Ergebnis der Unruhen ist bekannt, wie auch die Kaiser in Berlin sollte der mecklenburgische Großherzog auf seinen Thron verzichten und mit der Gründung der Weimarer Republik auch Rostock seine bis dahin recht starke politische Souveränität einbüßen. Die Kriegsjahre von 1914 bis 1918 beeinflussten so auch das Geschehen in der mecklenburgischen Provinz und sollten stärker das Leben der Menschen beeinflussen, wie man vielleicht annehmen könnte.

Mit der neuen Sonderausstellung Für den Kaiser an die Front – Rostocker und Mecklenburger im Ersten Weltkrieg beleuchtet das Kulturhistorische Museum der Hansestadt Rostock nun die Schicksale der Menschen, welche nicht in das direkte Kriegsgeschehen einbezogen waren. Waren sie zunächst meist positiv für den Krieg eingestellt, schließlich galt es ja die Heimat gegen die russischen Truppen zu verteidigen, sollte sich der Blick auf den entbehrungsreichen Krieg nach und nach ändern. Wie stark sich der Krieg auf das Leben hinter der Front auswirkte zeigen zahlreiche Fotografien welche die Zustände in den Wohnzimmern, Fabriken und öffentlichen Räumen dokumentiert haben. Im Rahmen der Sonderausstellung erschien ein vierundsechzig Seiten umfassender Ausstellungskatalog, der mit zahlreichen Abbildungen illustriert, einen kompakten Überblick über die Thematik gibt.

Termin
13. Juni bis 21. September 2014
Kulturhistorisches Museum