Kulturhistorisches Museum – Speicher des Wissens – 444 Jahre Universitätsbibliothek Rostock

Kulturhistorisches Museum Rostock
Kulturhistorisches Museum Rostock

Mit einem Bestand von über zwei Millionen Bänden ist Universitätsbibliothek Rostock die offiziell größte Bibliothek Mecklenburg-Vorpommerns, ein guter Grund für das Kulturhistorische Museum ihr zu ihren vierhundertvierundvierzigsten Jubiläum eine große Sonderausstellung zu widmen. Die Universität Rostock wurde zwar schon im Jahre 1419 gegründet, Bibliotheken im heutigen Sinne gab es im frühen Mittelalter noch nicht, die Bücher mit denen gelehrt wurde, befanden sich im Besitz der Professoren, die sie in ihren Professorenhäusern aufbewahrten, in denen sie die Vorlesungen für ihre Studenten hielten. Das sollte sich im Jahre 1569 ändern, als Nathan Chyträus, der damalige Dekan der Universität, einen Raum für Aufbewahrung von Büchern bekam. Mit einer griechischer Sprache verfassten Ausgabe von Platon spendete er der neuen Bibliothek das erste Buch, die Ende des Jahrhunderts schon einen Bestand von ungefähr einhundert Büchern vorzuweisen hatte. Durch eine Erbschaft von Paul Calenius erhielt die Bibliothek nicht nur hundertzweiundsechzig weitere Bücher, sondern auch Gelder mit denen weitere Bücher erworben werden sollten.

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Anfang des 18. Jahrhunderts waren gut zweitausend Bände im Bestand der Bibliothek. Wertvolle Drucke sollten mit dem Erwerb der sogenannten Marienbibliothek in den Besitz der Universitätsbibliothek Rostock gelangen. Unter den von der Kirchengemeinde gekauften Werken befanden sich zahlreiche Stücke aus den einstigen Rostocker Klosterbibliotheken. Auch die im Jahre 1842 von Ferdinand Kämmerer erworbene Privatbibliothek erhöhte den Wert des Bestandes. Die vom Rostocker Juristen zusammengetragene Bibliothek soll etwa achtzehntausend Bände umfasst haben und brachte nicht nur viele juristische Werke in den Bestand, sondern auch zahlreiche Bücher über Mecklenburg, Geschichte im Allgemeinen, Geographie und Lexika. Schöngeistige Literatur kam unter anderem durch die Schenkung von Karl Friedrich von Both, einstiger Vizekanzler der Rostocker Universität, in den Bestand, der um neunhundert Bände mit Werken von Goethe und Schiller ergänzt wurde. Dank geringer Kriegsverluste befindet sich die Universitätsbibliothek im Besitz zahlreicher historischer Dokumente, von denen viele wertvolle Exemplare die Geschichte der Sammlung für die Besucher der Sonderausstellung dokumentieren werden.

Termin
21. September 2013 bis 5. Januar 2014
Kulturhistorisches Museum
Dienstag bis Sonntag
10:00 – 18:00 Uhr