Volkstheater Rostock – Happy Birthday, Mr. President

Gäbe es von Elton John das berühmte Lied Candle in the Wind nicht, würden bestimmt viele Leute mit dem Namen Norma Jeane Baker nicht wirklich etwas anfangen können, denn schließlich wurde sie unter ihrem Künstlernamen Marilyn Monroe bekannt. Leicht hatte es die von ihrer Mutter ungewollte Tochter in ihrem Leben nicht, schließlich wuchs sie bei verschiedenen Pflegeeltern auf. Zumindest ihre Zeit bei Grace McKee sollte sie für ihr späteres Leben positiv prägen, gewann sie bei der filmbegeisterten Frau durch häufige Kinobesuche ihr großes Interesse an Filmen. Ihre drei Ehen verliefen nicht sonderlich glücklich. Die erste Ehe mit James Dougherty, arrangiert um eine Einweisung der noch minderjährigen Frau in ein Heim zu verhindern, wurde relativ schnell wieder geschieden, nachdem sie ihre Karriere als Fotomodel begann, Ihre zweite Ehe mit Joe DiMaggio verlief nicht sonderlich gut, ihre Karriere wurde immer erfolgreicher während seine längt am Ende war. Ihre dritte und letzte Ehe mit dem deutlich älteren Schriftsteller Arthur Miller widerum sollte von ihrem übermäßigen Tablettenkonsum geprägt sein, was letztendlich zum Ende dieser Beziehung führte. Etwa anderthalb Jahre später sollte sie, innerlich zerstört, ihre Augen zum letzten Mal schließen.

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Die Geburtstagsfeier des damaligen Präsidenten der USA John F. Kennedy, die im Madison Square Garden veranstaltet wurde, sollte ihr letzter großer Auftritt werden. Gekleidet in ein enganliegendes hautfarbenes Kleid des Designers Jean Louis hauchte sie ihr berühmtes Happy Birthday, Mr. President in das Mikrofon. Ein Moment an den sich die Welt noch immer erinnert, aber auch ein Moment, der das Ende der großen Diva dokumentiert. Die Geschichte der Frau, die als Pin-up-Girl begann, zum großen Hollywood-Star wurde und schließlich am Erfolgsdruck Hollywoods scheitere, fasziniert immer wieder Künstler, sich mit ihrem Schicksal auseinanderzusetzen. Mit der Oper Happy Birthday, Mr. President möchte nun der britische Komponist Krišs Russman ihr nun ein weiteres musikalisches Denkmal setzen. Die Pop-Ikone ihrer Zeit hat auch heute nichts von ihrem Glanz eingebüßt, die Geschichte von einer einsamen Frau, die trotz Rum und Geld unter Einsamkeit und Depressionen leidet, ist auch heute noch aktuell, denn wie auch Marilyn Monroe müssen viele Stars erkennen, dass ihr Ruhm sie einsam macht. Wenn man von einigen bekannten Leuten absieht, die dank ihrer Exzesse mit Alkohol und Drogen in die Öffentlichkeit gelangen, dürften diese Probleme ähnlich wie bei Marylin im Geheimen ablaufen.

Krišs Russman studierte sein Handwerk am Royal College of Music in London und sollte später an der Cambridge University promovieren. Anfang zwanzig sollte er einen Engagement als Hornspieler im berühmten BBC Concert Orchestra bekommen. Nach ein paar Jahren betätigte er sich als Dirigent für die BBC und mit diesen Produktionen auch zahlreiche Preise und Nominierungen sammeln. Nach einigen Jahren mit Engagements als Gastdirigent an der berühmten Opernhäusern wie beispielsweise der Nationaloper Riga, dem London Symphony Orchestra, der Budapest National Opera und zahlreichen Weiteren, sollte er sich als Komponist betätigen. In Memoriam Andris Slapin, im Jahre 2012 vom Philharmonische Orchester Riga uraufgeführt, komponierte er zum Andenken an seinen bei Kriegseinwirkungen getöteten Freund Andris Slapin, das im Jahre 2006 uraufgeführte Musica Dolorosa beschäftigt sich mit dem Leben der im Irakkrieg entführten und getöteten Margaret Hassan. Mit seiner neuen Oper Happy Birthday, Mr. President hat Krišs Russman wieder eine Persönlichkeit gewidmet, die eines nicht natürlichen Todes starb, bei Marylin war es letztendlich ein Suizid, der ihr noch recht junges Leben beendete.

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Nach Angaben des Volkstheaters Rostock, konnte man von dieser Oper vor ein paar Jahren ein paar kleine Auszüge hören. So haben das Southbank Sinfonietta London im Jahre 2006 und das Symphonieorchester der Oper in Malmö zwei Jahre später ein paar Kostproben gespielt. Die Oper, welche sich musikalisch an das amerikanische Musiktheater orientiert, für das große Namen wie Leonard Bernstein oder John Adams stehen, ist nun komplett und wird am 27. Januar 2013 zum ersten Mal auf der Bühne in Szene gesetzt werden. Für diese Inszenierung konnte das Theater den bekannten Albert Sherman gewinnen, als Dirigent des Orchesters der Norddeutschen Philharmonie Rostock wird mit Peter Leonard mal wieder der Intendant des Volkstheaters Rostock selbst fungieren. Das Libretto für Happy Birthday, Mr. President stammt übrigens von der britischen Fernsehautorin Sallyann Kleibel, welche damit auch ihr Debüt als Opernlibrettistin gibt. In der Rolle der Marilyn Monroe wird die Sängerin Laura Parfitt, in der des Präsidenten John F. Kennedy der Sänger Garrie Davislim zu sehen sein. Sein Bruder Robert Kennedy wird James J. Kee, seine Frau Jackie Kennedy Jasmin Etezadzadeh spielen. Neben Olaf Lemme der der Figur des Mario Leben einhauchen soll, wird der Opernchor des Volkstheaters im dem von Urmel Meyering entworfenen Bühnenbild und in von Manuela Schröder entworfenen Kostümen singen. Wer bei der Uraufführung von Krišs Russmans Oper Happy Birthday, Mr. President am Volkstheater Rostock mit dabei sein möchte, hat derzeitig noch sehr gute Karten, denn derzeitig sind noch einige Sitzplätze frei.

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Premiere

27.Januar 2013
18:00 Uhr
Volkstheater Rostock