Volkstheater Rostock – Der Messias

Der britische Bühnenautor Patrick Barlow gehört zu den Autoren, deren Werke große Beliebtheit beim hiesigen Publikum aufweisen können. Das Volkstheater Rostock führte im letzten Jahr sein Stück Der Messias in der Kleinen Komödie in Warnemünde auf, anscheinend so erfolgreich, dass es am 8. November eine Wiederaufnahme des Stückes gibt. Aber auch andere Theater in Mecklenburg-Vorpommern haben den schwarzen Humor des britischen Autors für sich entdeckt. So wird beispielsweise das Theater Vorpommern Die 39 Stufen inszenieren, welches sehr viele dramaturgische Ähnlichkeiten mit Der Messias aufzuweisen hat. Patrick Barlow hat seine Erfahrungen unter anderen bei den Produktionen der Stücke für sein Comedyduo The National Theatre of Brent gemacht, bei der er zusammen mit jeweils einem Bühnenpartner in die Verlegenheit kommen, mit einen unterbesetzten Theater eine große Aufführung durchzuführen.

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Die 39 Stufen hat er für vier Schauspieler geschrieben, Der Messias kommt seinem ursprünglichen Comedyduo daher deutlich näher, da bei diesem Stück alle Charaktere von nur zwei Schauspielern gespielt werden. In dem von der Regisseurin Janny Fuchs inszenierten Theaterstück stehen die beiden Schauspieler Peer Roggendorf, den man derzeitig auch in Spuk unterm Riesenrad und Benefiz – Jeder rettet einen Afrikaner sehen kann, und Tim Ehlert, welcher unter anderem auch in Romeo und Julia oder in Der kleine Horrorladen mitspielt, auf der Bühne der Kleinen Komödie in Warnemünde . Hier finden sie sich als Bernhard und Theodor Stolze-Stademann wieder, die mit ihrer Wanderbühne durch das Land ziehen und vor ihrem Publikum die Weihnachtsgeschichte aufführen wollen. Und an dieser Stelle haben sie ein großes Problem, denn was ihnen am meisten fehlt, vom Talent mal abgesehen, ist ein Ensemble, mit dem sie dieses Stück auf die Bühne bringen könnten. Es bleibt ihnen also nichts anderes übrig, als sich selbst auf die Bühne zu stellen und alle Rollen selber zu spielen.

Wer die Weihnachtsgeschichte kennt, das dürften wahrlich die meisten Leute sein, weiß dass das nicht so einfach ist. Allein die Szene in der die drei Weisen aus dem Morgenland kommen und Maria und Joseph die wertvollen Geschenke für ihren gerade geborenen Sohn überreichen wollen. Wenn man mal vom kleinen Jesus absieht, den man zur Not mit Hilfe einer Spielzeugpuppe darstellen könnte, sind es also mindestens fünf Personen, die gleichzeitig zu spielen sind. Dementsprechend stressig wird dieser schauspielerische Kraftakt für die beiden Charaktere, so dass sie auf der Bühne auch ihre unterschwelligen Konflikte vor dem Publikum austragen. Was entsteht, ist ein Bühnenchaos, das dem Publikum viel Lacher abringt. Passend für dieses Stück ist auch die Zeit in der es aufgeführt wird, denn der November beziehungsweise der Dezember ist wohl die passendste Zeit, um die Weihnachtsgeschichte zu erzählen.